Schnell noch die nächste Gewitterlücke abgepasst, aufs Rad geschwungen - ab zum Bahnhof, schwups rein in den Regio und an der Küste wieder rausgepurzelt...und: Abrakadabra: Der freche Küstenwind hatte alle Regenfronten Richtung Festland gepustet. Aufatmen! Fischbrötchen (für Mr. Urban White) zur Einstimmung und auf der Rügenbrücke im Kopf "On the Road again..." angestimmt ;))
Wir hatten vor, diesmal gegen den Uhrzeigersinn die Insel zu erkunden...vor einigen Jahren waren wir ja schon mal "links rum" auf der Insel unterwegs. Dabei waren uns wieder die kleinen versteckten Dörfer lieber als die mondänen Seebäder... Am ersten Abend fielen wir in einer ländlichen Pension ins Bett...wunderschön umgeben von Koppeln, Wiesen und Ruhe, die so tief ist, dass man als Großstädterin in der ersten Nacht kaum schläft. Und dann machen die Vögel ab 4 Uhr morgens soo einen Krach...boahh!! Ich wollte gerade in meine erste Tiefschlafphase!!!
Jeden Tag einfach weiterradeln...die Gedanken fliegen davon, die Sorgen sind schon längst abgehängt... im "Hier und Jetzt Sein" ist nicht länger reine Theorie...
Da Ferienzeit war, hatten wir unsere "Schlafplätze" (mal einfach mal chic) vorgebucht...aber dennoch hatten es einen Hauch von "Einfach treiben lassen"... Unser zweiter Unterschlupf war das sehr ehrwürdige und alte Badehaus Gohr in Lauterbach (da stiegen schon russische Prinzessinnen ab ;))
Unsere Räder parkten standesgemäß in der Tiefgarage neben dem Porsche...während wir unsere müden Radler-Waden in der Sauna verwöhnten. Der Blick vom Hotel (Glas Prosecco in der Hand) ging auf einen weiteren Ort der Begierde... mal in sooo einem Stelzenhaus den Jahreswechsel erleben...das wäre doch was!!?
Am nächsten Morgen verflogen die überkandidelten Übermut-Wünsche und es war einfach nur gut und heilsam ins Grün und Meer einzutauchen...und da uns kaum andere Radler auf dem Rügenrundweg entgegenkamen... hatte man alle Zeit der Welt, sich ausgiebig satt zu sehen. Was für Aussichten: auf den silbrigen Strelasund, auf einsame alte Höfe...die mir ganz dänisch anmuteten, vorbei an üppigen Blumenwiesen, wachhabenden Gänsen, schiefen Fachwerkkaten...herrlich!!! Man konnte sich tagsüber schon in einen herrlichen Rausch kucken...und jeden Tag hat´s morgens schon in den Füßen gekribbelt: Was der Weg wohl heute bereit hält ?
Obwohl in allen Teilen Deutschlands die Regentrude Überstunden gemacht hat, hatten wir nur einen Tag fiesen Regen...danach war das Meer neblig-silbern und wunderschön und der Himmel veranstaltet großes Theater...
Da konnten wir nur andächtig im Sand sitzen und staunen...und einige Hippies (die es auch heute scheinbar noch gibt) mit kleinen improvisierten Zelten und Hängematten am Strand veranstalteten für das Himmel-Theater das ein oder andere Rauchopfer... Was für eine entspannte Insel ;))
Ich hätte gern noch eine weitere Woche drangehängt (zumal das Wetter auf der Insel eindeutig besser war und zu Hause nur das Handwerker-Chaos wartete...) NATÜRLICH brauchen Handwerker mindestens 2 Wochen länger als angekündigt....wie konnte ich das vergessen??
Ja, und ein paar begehrenswerte alte "Damen" in Form von Häusern standen auch am Wegesrand...es gäbe noch sooooo viel zu entdecken, wenn man sich fein brav fern von den Touristen-Hot-Spots hält.
Mein Ostsee-Insel-Radfahr-Fazit (wie bei allen Süchtigen): Ich spür schon Entzugserscheinungen, wenn ich noch da bin...aber der letzte Tag angebrochen ist. Da werde ich innerlich ein bisserl "stachlig" ;)) Da hilft auch kein Eis mehr...auch kein Streuselkuchen...nix!
Hallo liebes Universum: Nur mal so als Inspiration!! (Was muss ich eigentlich tun, um soo ein kleines feines Häuschen zu haben??? )
Mal bloß gut, dass wir nächstes Wochenende wieder am Meer sind!! Hach...Vorfreude ist auch
...ganz schön ;))
Ich hoffe, Ihr habt auch feine Urlaubszeiten gehabt und das "Neben-der-Zeit-sein" genossen.
Mal sehen was das "Überraschungs-Ei" Sommer noch so im Angebot hat. Ich wünsche Euch Tage voller Übermut und Genuß, laue Nächte und Sternenhimmel überm Lagerfeuer ;))
Eure
Liebe Kathrin,
AntwortenLöschenwie schön, ich hab so Meerweh derzeit ich kanns garned beschreiben, deine tollen Bilder haben es jetzt noch verschlimmert, das schaut alles wunderschön aus und mal schnell schwupps in die Regio das klingt genial, von hier bis ans Meer bin ich 10 Stunden mit der Bahn unterwegs, das geht mal nicht so flink und sonst würde ich das öfters auch nur für ein Wochenende lang mal machen.
Sehr schön die Stelzenhäuser und wunderschöne Fotos, alles Liebe vom Reserl
Oh liebe Reserl, Meerweh ist schlimm...Gönn Dir mal eine meerige kleine Auszeit - im Herbst oder Altweibersommer ist es super schön (aber 10 Stunden sind auch arg weit weg...aber wenns gut tut, dann sollte man die Seele nicht zu lange zappeln lassen ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Kathrin
so wunderwunderwunderschöne impressionen!
AntwortenLöschenich kenne rügen nicht, aber deine fotos machen mich sehr neugierig auf die insel!
herzlichste grüße & wünsche an dich
amy